„Wenn mich jemand fragt, wie ich zu meinem Job gekommen bin, sage ich immer: Ich bin mit dem Thema Sicherheit aufgewachsen. Von klein auf hat uns mein Vater beim Mittagessen von seinen Projekten erzählt, mich ins Büro und zu den Baustellen mitgenommen.
Aber das sind natürlich nur Kindheitserinnerungen, die mich vielleicht auf die Idee des Berufes gebracht haben, nicht aber für die Entscheidung ausschlaggebend waren. Letztendlich hat mich die Vielfalt des Faches fasziniert: Sowohl das Studium der Sicherheitstechnik und des Brandschutzes als auch die tägliche Arbeit mit Kunden, Mitarbeitern oder auf dem Baugerüst haben unglaublich viele Facetten: Arbeitssicherheit, Ergonomie, Brandschutz, Katastrophenhilfe, Risikomanagement, Umweltschutz, Arbeitsmedizin, Infektionsschutz … um nur einige Beispiele zu nennen. Man ist also vom Fachidioten so weit entfernt, wie in kaum einem anderen Gebiet.
Menschen, die mich wenig kennen, erwarten, dass ich jede Situation nach Gefahren und Risiken abscanne. Natürlich werfe ich einen Blick auf die Sicherheitsstruktur, wenn ich beispielsweise mit meiner Familie ein Hotel betrete: Rauchmelder, Feuerlöscher, Notausgänge etc. Aber ich bin kein Sicherheitsfreak, der stets mit erhobenem Zeigefinger umherläuft und hier und da auf Unzulänglichkeiten hinweist. Auch mein eigenes Haus habe ich – wie jeder andere – mit Rauchmeldern versehen, das war‘s.
Wir Sicherheits- und Brandschutzingenieure müssen immer auch die wirtschaftlichen Zwänge im Auge behalten. Ist die gesetzliche Vorgabe erfüllt, das Budget des Bauherrn erschöpft, gehört stets auch ein gewisses Maß Risikobereitschaft dazu. Sicherheit muss vorhanden sein, aber sie muss bezahlbar bleiben und sich dem Leben unterordnen. Vorbeugender Brandschutz muss pragmatisch sein, ohne Hysterie. Letztlich stehen Arbeit und Produktionsprozess immer über der Sicherheit. Gerade auch in der Zusammenarbeit mit Architekten ist es mir wichtig, die Sicherheitssysteme so weit wie möglich der architektonischen Freiheit zu unterwerfen … sie unsichtbar in das Werk des Architekten einzufügen.”